Die Schweiz - eine falsche Geburtszeit?
Eine Recherche von Beatrice Ganz
Die Astrologin Beatrice Ganz hat das Staatshoroskop der Schweiz einer umfassenden Prüfung unterzogen. Sie ist zu einem erstaunlichen Resultat gekommen: Für die bisher üblicherweise verwendete Uhrzeit der Inkraftsetzung der Schweizer Bundesverfassung sind keine Belege zu finden, jedoch für einen anderen, späteren Zeitpunkt.Die folgende Kurzfassung der Recherche basiert auf Texten und Dokumenten, die uns freundlicherweise von der Autorin zur Verfügung gestellt wurden.
Das Horoskop der Bundesverfassung der Schweiz

1984 publizierte die Zeitschrift "Astrolog" Nr. 21 als Zeitpunkt der Verabschiedung der Verfassung "11.12 Uhr (Ortszeit) in Bern", versehen mit dem Vermerk, dass diese Angabe "unwidersprechbar" sei aufgrund der "Tagsatzungs"-Dokumente. Iso Karrer in Sphinx 4/1986 und das Taeger-Archiv berufen sich in der Folge auf diese Angabe. Immerhin erwähnt das Taeger-Archiv auch die Angabe "zwischen 11 und 13 Uhr", die auf den Astrologen Michael Keller zurückgeht.
Die Verabschiedung der Schweizer Bundesverfassung am 12. September 1848
Das Protokoll der abschließenden 23. Sitzung der "Tagsatzung" vom 12. September 1848 macht jedoch nirgendwo eine Zeitangabe. Die "Tagsatzung" war das Gremium der Vertreter aus den insgesamt 22 Kantonen. Das Protokoll dokumentiert auf rund 40 handschriftlichen Seiten eine ausführliche Verhandlung, in der die Abstimmungsergebnisse der einzelnen Kantone festgehalten werden, aber auch Einzelerwägungen der jeweiligen Kantone bzw. Kantonsvertreter im Gremium der Tagsatzung. Am Ende dieser Verhandlungen steht die Feststellung, dass sechzehn Stände (Kantone), nämlich Bern, Zürich, Luzern, Glarus, Freiburg, Solothurn, Schaffhausen, St. Gallen, Graubünden, Aargau, Thurgau, Tessin, Waradt, Wallis,
Der Tagespresse vom folgenden Tag kann man entnehmen, dass in Bern zur Annahme der Bundesverfassung "kurz vor 1 Uhr" Kanonen im Sinn eines Saluts abgefeuert wurden: "Noch ehe die Abstimmung über die feierliche Annahmeerklärung zu Ende kam, ertönte schon der erste Kanonenschuss" ("Berner Zeitung" vom 13. September 1848, S. 2). Ernst Ehrenzeller (in: Geschichte der Stadt St. Gallen) vermerkt den Kanonendonner in Bern ausdrücklich für "kurz vor ein Uhr mittags".

Das Verfassungshoroskop der Schweiz hat demnach mit dieser Zeitangabe einenAszendenten in Schütze und ein Medium Coeli in Waage, sowie ein stark besetztes 9. Haus, was der internationalen Bedeutung der Schweiz (Genf als zweiter Hauptsitz der Vereinten Nationen) entsprechen würde.
Der historische Zusammenhang
Der "Sonderbundskrieg" im November 1847 der konservativ-katholischen Kantone gegen den liberalen Rest der Eidgenossenschaft war der unmittelbare Anlass, dass sich die bis dahin in einem lockeren Staatenbund organisierten eidgenössischen Kantone mehrheitlich in einem Bundesstaat zusammenfinden wollten. Im "Sonderbundskrieg" blieben die liberalen Kräfte siegreich, und die "Tagsatzung" drängte nun auf die Erarbeitung und Verabschiedung einer schweizerischen Bundesverfassung. Völkerrechtlich, wenn man so will, war die Schweiz nach dem Bundesvertrag mit den europäischen Mächten 1815 auf die Form des lockeren Staatenbundes verpflichtet und durfte sich gar nicht als Bundesstaat konstituieren. Allerdings banden die revolutionären Zustände in ganz Europa ab Februar 1848 die Kräfte der Großmächte in anderer Weise, so dass die Schweiz nun gleichsam im Windschatten der europäischen Unruhen unbehelligt ihre Umwandlung in einen Bundesstaat betreiben konnte.
http://www.astro.com/astrologie/in_schweiz_g.htm
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